Fritz Ostermayer über Radio

Sozialdemokraten machen überall die schlechteste Kulturpolitik. Nach den Grünen. Die Sozialdemokratie schielt immer nach dem sogenannten kleinen Mann. Wobei "kleiner Mann" für Hausverstand und Massenkultur steht. Schwarze Regierungen lassen in ihrem dämlichen elitistischen Selbstverständnis avancierte Kultur zu. Man sieht das in Österreich: Bundesländer, die bürgerlich regiert werden, haben sensationelle Festivals. Und was haben die Wiener? Blöde Operettenfestspiele.

The next time you see a beautiful shootingstar in the sky...

Jans täglicher Spielrückblick.

Arshavin, dein Gesicht kennt niemand, doch dein Bild ist an allen Wänden, es muss nur noch aufgehängt werden. Schreib es dir auf, das Leid hat ein Ende, Arshavin ist in der Stadt, wir warten auf dich vor dem Kreml. Tausende schwenken ihre Fahne, doch sie jubeln vergeblich, denn Arshavin kommt nicht, er schindet seinen gefühllosen Leib im Eise Sibiriens, denn noch weiter muss er ihr dienen, seinem einzigen Glück, der Sbornaja.

Jans täglicher Spielrückblick.

Mir träumte, ich schwebte in einem Würfel aus Strahlen (ca. 10*10*10 Meter) über einer Wohnanlage. Plötzlich sandte ich einen Strahl aus, hinter mich, der aber erst hinter der Grenze des Würfels Gestalt annahm und einen Streif von ca. einem Meter Länge hinterließ. Damit wusste ich, ich hatte gewonnen. Erst später wurden mir die Parallelen zum Fußballspiel gewahr. Es geht um das Erschaffen eines Kunstwerks. Der Ballverlauf ist im Feld urheberrechtlich ungeklärtes Kunstwerk mit Materialisationsvorbehalt. Erst mit Überschreiten der Torlinie tritt er in ein Materialisationsfeld ein (das Tor), so dass eine Kunstlinie entsteht, der Ballverlauf. Gleichzeitig ist nun der Urheber geklärt, nämlich die das Tor erzielt habende Mannschaft. Neutral wird der Wert jedes Kunstwerks mit 1 bewertet und dem Urheber angerechnet. Der Schiedsrichter soll sich nicht zum Richter über das Werk aufschwingen, zumal in der Kürze der Zeit. Dürften wir das tun, wir würden die heutigen zwei Kunstwerke ohne großes Zögern mit deutlich weniger als eins bewerten. Wie erschuf de Rossi seins in der 62. Minute und wie heißt sein Hund?

Jans täglicher Spielrückblick.

Hier hüpfte ein Herz, dort knipste eine Niere. Dass es 30 Jahre nach Cordoba nicht wieder ein Wunder geben würde (wenn schon bei den Kroaten, s.o.), war ja recht klar, denn heute ging es ja um etwas. Dennoch bin ich erleichtert für den Freundesfreund, der nun nur noch die Hürde überwinden muss, 33920 Euro bar aus dem Wettbüro abzuholen und ins Sichere zu bringen. Der Wettbüro-Typ ist ja auch nicht dumm und wird sich sicher einen Plan zurecht gelegt haben. (Kommentar von Manni Mittelkreis: "Das ist ein veritables!")

Jans täglicher Spielrückblick.

Frau Siebenkohl und Herr Möhrenmatt saßen auf ihrer Veranda. Es hätte ein ruhiger Juni-Abend werden können, aber aus der mittleren Ferne drang einiger Lärm bis auf ihr Grundstück. "Die EM ist doch von der Hupenindustrie manipuliert!", sagte Herr Möhrenmatt traurig, obwohl er sich gar nicht für Fußball interessierte (was ihm im Leben einiges verwehrt hatte). "Naja, komm, also wenn der Cech, einer der besten Torhüter der Welt, in der 87. Minute den Ball so fallen lässt und danach noch ein Tor fällt, das kann doch keiner planen!", antwortete Frau Siebenkohl. "Hast du gerade "Auto" gesagt?" fragte Herr Möhrenmatt listig. "Tut" machten da (nicht nur) die Türken in der Ferne.

Kennst Du diese Einsamkeit von Arbeiten zuhause?

kopierkopier, weil ich doch jetzt auch rar twitter
Aber Monochroms "Lidl Girl" ist das Mittel, endlich den Brechreiz zu lindern, den ich seit "Wir nennen es Arbeit" verspüre.

Und da das ja die ripcutcopywelt, hier gleich auch noch das Stück Lidl Girl im MP3-Format von monochroms liebevoller CD Carefully Selected Moments anlässlich des 15. Geburtstages der kunstneigungsgruppe. Und natürlich haben sie auch noch nen Erklärungstext.

Jans täglicher Spielrückblick.

"Gestatten, ich bin Mirko Mittelkreis. Ich lebe auf einer Erdorthogonalen, errichtet auf dem Mittelkreis des Salzburger Stadions. Das Tor von Zyryanov war aus meiner Sicht ein phänomenales Phallus-Symbol." Korrektur von Dünnes, dem Nordtribünendetektiven: "Mitnichten. Nachdem der Torhüter Nikopolidis nur halbherzig aus seinem Kasten auf den ballführenden Spieler zugestürmt war, hob dieser den Ball rücklings in Richtung Elferpunkt. Das war vielleicht aus meiner Sicht ein Phallussymbol, aber auch dafür veränderte sich die Ballposition zu sehr gemessen an den Seitenlinien. Das Tor selbst entbehrte dafür jeglichen Ausmaßes. Ein kleiner Abstauber."

Jans tägliche Spielrückschau.

Hält man sein Ohr an ein Loch in einem Baum, hört man meistens Herrn Meisenmann beim Duschen. Doch hält man sein Ohr genauer hin, hört man Herrn Meisenmann duschen und pfeifen, denn Herr Meisenmann hat Geburtstag. Und er ist Holländer. Und denkt Herr Meisenmann an heute Abend zurück, dass die Holländer 54 Jahre nach 54 im Wankdorfstadion auch ein kleines Wunder geschafft haben, dann kriegt er eine mächtige Erektion. Löchrig wie Schweizer Käse war die französische Abwehr und so schön waren die Tore!

Jans täglicher Spielrückblick.

Heute können die Dinge nur persönlich beleuchtet werden, denn ein Freund verlor die 200 Euro, die er auf Deutschland gesetzt hatte. Und dessen Freund hatte 1600 Euro aufs gleiche Pferd gesetzt. Aber Gemach! Da die Deutschen sich am letzten Spieltag nur steigern können und die Österreicher sich durch ihren Last-Minute-Elfer gegen Polen sicherlich in falscher Euphorie wiegen, naht Linderung, denn jener hat seine ganzen 32000 Euro darauf gesetzt, dass Deutschland gegen die Ösis nicht verliert. Bei einer Quote von 1,06 auch mehr als plausibel.