Knokblog
1 x Recherche: Österreich und die Cyber-Waffen

Vor ein paar Monaten auf einer IT-Sicherheitskonferenz. Ein österreichischer Brigadegeneral sagt zwei Dinge, die ich sehr unterhaltsam fand.

"Jeder Soldat, der sagt [Vorbereitungen für einen Cyber-Angriff; die Entwicklung von offensiven Programmen] würde es nicht geben, sagt garantiert nicht die Wahrheit."

"Österreich entwickelt keine Cyber-Angriffstruppe. Aber wenn man gut sein will ... Wir haben nicht den Plan, eine Cyber-Großmacht zu werden."

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1 x Recherche: Wie heißt diese Band, dieser Künstler?

Seit mindestens 15 Jahren suche ich die/den Interpreten dieser Songs. Jetzt auch bei Reddit. Wer kann helfen?

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Recherche: Adam Lanza & Asperger-Syndrom

Viel Blödsinn wird die nächsten Tage über Adam Lanza und sein angebliches Asperger-Syndrom geschrieben. Darüber, wie er nicht zu fühlen fähig war, wie seine Persönlichkeit auf dem Stand eines Kindes stehen geblieben war, wie er als hochintelligenter Roboter nicht fähig war, sein Gefühlsleben mit seiner Umwelt in Einklang zu bringen. Lanza als jemand, der explodierte und ausbrechen musste, weil er keinen Platz in der Gesellschaft fand. Es wird wohl viel von Autismus und der Asperger-Diagnose (aber war Lanza überhaupt als A. diagnostiziert?) die Rede sein, wie man solchen Menschen nur helfen, wie man sich vor ihnen schütze könne.

Autisten werden als humorlose asoziale Roboter beschrieben, deren Spiegelneuronen so tot sind, wie ihr Gefühlsleben. Autismus wird als Persönlichkeitsstörung bezeichnet, als unheilbare Geisteskrankheit. Im Grunde wird der Schütze durch eine angebliche Krankheit entschuldigt. Er war krank, das könnte als Erklärung reichen ...

Ich finde interessant, wie der Vorfall mit der Aufgabe der Asperger-Klassifikation in der jüngsten Ausgabe des amerikanischen DSM-Manuals psychischer Störungen zusammenfällt. Die Diskussion um den Autismus-Begriff wird nun vielleicht auch in der Gesellschaft weitergeführt. Denn was Autismus ist, ist keineswegs eindeutig und festgelegt.

Die viel spannenderen Diskussionen erwarte ich allerdings in den Asperger-Foren, denn dort hat sich erst in den vergangenen Jahren ein Selbstbewusstsein entwickelt: Ich bin ein Aspie! Dieses Selbstbewusstsein wird durch die DSM-Entscheidung einerseits, durch eine möglich Problematisierung des Asperger-Begriffs andererseits angegriffen.

Ich bin gespannt, was am Ende stehen wird. Denn das Aspie-Selbstverständnis ist ja auch problematisch: jeder Mensch ist einzigartig und manche halt ein wenig einzigartiger. Dieses Selbstverständnis wird längst von anderen Menschen im Autismus-Spektrum kritisiert. Es geht darum, was normal ist, was auch normal ist und was nicht mehr normal und damit ein Problem ist.

Dass jetzt in den Medien ein Zusammenhang zwischen (angeblicher!) Asperger-Diagnose und dem Angriff hergestellt wird, wirft diese Debatte auf ihre Anfänge zurück - als die Frage noch war: Ist jemand krank, nur weil er oder sie nicht den (widersprüchlichen) Normen der Gesellschaft nach Anpassung und Individualität entspricht?

Ich hoffe, dass diese Debatte schnell überwunden ist, um die viel wichtigere Frage zu stellen: Wie passt die Diagnose Autismus eigentlich in eine technisierten Gesellschaft der vermittelten Sozialkontakte und Emotionen? Was beschreibt sie? Der Autist ist nämlich auch ein Produkt dieser Gesellschaft, die trotz Individualisierungsdruck einen individuellen Ausdruck sehr stark zu regeln versucht. Sei anders, aber nicht andersartiger als die anderen.

Menschen im Autismus-Spektrum leiden (wenn ich das als Nicht-Betroffener so flapsig formulieren kann) wohl weniger am Autismus, als an einer Gesellschaft, die ihren eigenen problematischen Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Menschenbildern nicht verstanden und ins Selbstbild integriert hat. Nicht der Mensch leidet am Autismus, sondern der Autist an der Gesellschaft.

// Ich muss mal Spurensuche machen: Wieso glaubten diverse Journalisten eigentlich, Lanza sei ein Autist, ein Asperger noch dazu? Die einzig belastbare Aussage kam vom Bruder. Aber der sprach davon, Lanza habe eine "personality disorder". Und Autismus ist keine p. d.

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Gesucht: Mittelständische Unternehmen mit Wirtschaftsspionage-Problemen

Liebe mittelständische Unternehmer und Mitarbeiter eines mittelständischen Unternehmens aus dem deutschsprachigen Raum.

Ich recherchiere an einer Geschichte über Wirtschafts- und Betriebsspionage im deutschsprachigen Raum.
Dazu suche ich kompetente Ansprechpartner, interessante Anekdoten und Insider-Wissen.

Wenn es in Ihrem Unternehmen Fälle von Spionage gab, oder zumindest den Verdacht, Hinweise oder Spuren, dann würde ich mich sehr darüber freuen, wenn ich mit Ihnen einmal darüber reden könnte. Vertraulich, anonym, auch über geschützte Kanäle.
Kontakt: felixknoke@gmail.com -- Handynummer im Impressum.

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Aspies, Nerds und Selektionsdruck

Ich recherchiere gerade an einer Geschichte (Nachtrag: unter anderem diese Geschichte für Deutschlandradio Wissen), wie Nerdtum, Geek-Chic und Asperger-Autismus zusammenpassen und interviewe dazu Menschen im autistischen Spektrum. Meine ursprüngliche Annahme, wonach Nerd und Asperger-Autist kategorisch gewissermaßen zusammenfallen, kann ich nicht mehr aufrechterhalten, nachdem ich gestern mit Philipp von der Linden über das Asperger-Syndrom und dessen Ausprägung gemäß gesellschaftlicher Bedingungen sprach. Er war so nett, einen Teil unseres fast dreistündigen Gesprächs zusammenzufassen, der sich um die Unterscheidung Nerd und Asperger-Autist drehte.

Dazu vorweg: Aspie ist die selbstbestimmte Selbstbezeichnung von Menschen mit Asperger, NT oder neurotypisch beschreibt Menschen, deren neurologische Entwicklung "normal" verlaufen ist. Diese Unterscheidung unterstreicht die Ansicht vieler Autisten, wonach ihr Autismus eine Variante des Menschseins ist und kein Defizit.

Philipp von der Linden, 23. Februar 2012 per Mail:
Aspies, Nerds und Selektionsdruck
Man sagt zur Zeit Shakespears mußte ein Mensch in seinem ganzen Leben nur so viel Information verarbeiten, wie gegenwärtig in einer Samstagsausgabe der New York Times zu finden ist. Mit anderen Worten heißt das, daß man heutzutage gerade mal ein Wochenende Zeit hat, wozu man an der Schwelle zu Neuzeit ein ganzes Leben lang Zeit hatte. Auch wenn dieses Beispiel wissenschaftlicher Untersuchung möglicherweise nicht ganz stand hält, so macht es doch deutlich, daß von den zur Verfügung stehenden Informationen nicht nur Segen ausgeht, sondern eine Belastung, die sich als Selektionsdruck derart bemerkbar macht, daß die Menschheit in einem Maße polarisiert wird, wie es vergangenen Epochen völlig fremd war. Dies führt dazu, daß menschliche Kategorien entstehen, deren menschliche Konstituenten zu früheren Zeiten von der Gesellschaft absorbiert worden wären, heutzutage aber sich absetzen, wie die unterschiedlich siedenden Fraktionen eines Gemenges beim Abkühlen. Wenn man sich fragt, wo all die Aspies früher waren, dann ist die Antwort: Sie waren immer da, sind nur leichter in der Menge aufgegangen als heute, weil heute der Selektionsdruck, der von der globalisierten Informationsgesellschaft ausgeht, so stark polarisiert.
Eine solche menschliche Kategorie ist der so genannte Nerd. Es handelt sich dabei aber nicht so sehr um einen Genotypus, als einen Phenotypus, der von den sozioökonomischen Rahmenbedingungen begünstigt wird. Genau so, wie eine ökologischen Nische Individuen formt, die aufgrund ihrer Disposition begünstigt sind, davon zu profitieren, birgt das Nerd-Modell eine gewisse Chance für einige Aspies; es sind aber keineswegs alle Aspies Nerds oder alle Nerds Aspies.
Während der Nerd eher einer ökologischen Nische vergleichbar ist, ist der Aspie eher einer natürlichen Unterart vergleichbar. Wobei sich die Abweichungen wie eingangs beschrieben bemerkbar machen oder nicht. Wenn es für Katzen relevant wäre, welche Färbung ihr Fell hat, würden sich ganz sicher auch bestimmte Fellfarben durchsetzen; da dies nicht der Fall ist, gibt es die verschiedensten Farben parallel. Genauso ist es mit Stärken und Schwächen der individuellen, menschlichen Ausstattung. Heutzutage spielt die Fähigkeit, Informationen filtern und rasch verarbeiten zu können eine große Rolle, entsprechend werden Menschen auffällig, die damit ein Problem haben: Autisten.

Nachtrag: Im autismus.ra.unen.de-Forum gibt es eine kleine Diskussion, in der die Zuschreibung Asperger/Aspie- und Autist/Autie problematisiert wird.

Nachtrag II: Die Bezeichnung Asperger wird in der neusten, fünften Ausgabe des (amerikanischen) Diagnostic and Statistical Manual DSM-V gelöscht und geht nun im neuen "autism spectrum disorder" auf. Was das für die Aspies bedeutet, muss ich noch herausfinden.

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