Knokblog
Donnerstag, 31. August 2006
Grrrrmpf

In Spielerfrau's world, one sings about objects and scenes because one isn't allowed to sing about feelings and events.(spielerfrau-review bei pitchfork).

Und gestern die erste gefährliche Situation. Ich laufe vom schrecklich spießigen Date zurück (=fliehe) und zücke in der einsamen Straße die Kamera, weil so Verfall und so weiter und dann hinter mir Schatten und dann plötzlich vor mir ein Kerl in Jogginganzug, Gym-erfahren und latent aggressiv. Er fragt in einer mir unbekannten Sprache nach Zigaretten und ich kenne das Spiel. Dann kommt Geld, dann kommt die Kamera in meiner Hand und dann kommt meine Tasche mit Laptop, Visakarte und so weiter. Wenn man nicht mitspielt, wird man verprügelt. Ich spiele also nicht mit und schau ihn naiv-nett an und versuche herauszufinden, was er wirklich will. Er fragt nach Zigaretten und ich zeige ihm, dass ich keine Uhr habe. Er fragt wieder nach Zigarette und ich schau ihn fragend an. Er fragt wieder und wieder und wieder und ich finde dann zufällig heraus, dass er vielleicht eine Zigarette will und halte ihm eine Zigarettenpackung hin, die er nimmt. Dann fragt er nach "D-jengi, d-jengi, monee, monee" und ich verstehe wieder nichts. Ewiges hin und her, ich überlege fieberhaft, wie nun weiter. Er wird deutlich ungehaltener und fordert agressiver "d-jengi, d-jengi, monee, moneee... inglese? ingleeees?" und ich verstehe weiter nichts, halte die Kamera fester in meiner Hand. Dann mache ich einen Witz. Er wieder: "d-jengid-jengi" und reibt dabei Zeigefinger und Daumen aneinander. Ich helle plötzlich deutlich auf, schlage mir vor die Stirn und lache und gebe ihm ein Feuer. Er nimmt es konsterniert, zündet sich die Zigarette an, die er aus der Packung holt, die er sich gerade in die Jogginghosentasche steckte und behält auch das Feuerzeug. Ich strecke meine Hand aus und fordere das Feuerzeug zurück - das er mir auch zurückgibt und sofort merkt, wie blöd das eigentlich ist, hier jemand versuchsweise auszurauben und ihm dann das Feuerzeug zurückzugeben. Ich muss fast loslachen, die Lage ist aber ernst und ich sehe im Hintergrund ein Taxi stehen, zeige drauf, sage etwas von "Taksi" und gehe aufs Taxi zu. Er lässt mich nicht vorbei, wehrt sich aber auch nicht auf meine freundliche Beiseite!-Geste.
Zehn Minuten später wird mir dann doch deutlich mulmig und ich bin froh, dass ich die Haustüre erreiche (nachdem er mir noch ein paar Meter rennend gefolgt ist, ich aber statt von Schatten zu Schatten von Securitydienst zu Krankenwagen zu belebter Kneipe gesprungen bin).

Ich hätte gerne gewusst, wie man "Blöder Anfänger" auf russisch oder lettisch sagt...

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Last modified: 25.02.20, 06:17
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